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KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora in Nordhausen

Am 30. Oktober 2018 besuchten die Klassen 10.2 und 10.3 die KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora in Nordhausen

Im Rahmen unseres Geschichtsthemas „Drittes Reich und Nationalsozialismus“ besuchten wir die KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora, um uns vor Ort selbst ein Bild von den menschenverachtenden Praktiken des NS-Regimes zu machen.

Das Konzentrationslager Mittelbau-Dora liegt in Nordhausen am Fuße des Südharzes in Thüringen.
Die Bezeichnung „Dora“ steht für den Buchstaben „D“ der deutschen Buchstabiertafel. Der Mittelbau-Dora war ein reines Männer-Arbeitslager, welches von August 1943 bis April 1945 betrieben wurde. Dort wurden Flügelbomben vom Typ V1 (Vergeltungswaffe 1) und Raketen vom Typ V2 (Vergeltungswaffe 2) produziert. Der offizielle Name der Rakete war allerdings A4 (Aggregat 4). Die Rakete galt als „Wunderwaffe Hitlers“. Mehrere dieser Raketen wurden auf London gelenkt, aber brachten nicht die gewünschte Wirkung. Ca. 6000 Raketen wurden insgesamt gebaut.

Mittelbau-Dora

Das Konzentrationslager Mittelbau-Dora ist eine Stollenanlage, die in den Berg aus Gipsgestein getrieben wurde. Das Lager hatte insgesamt ein Streckensystem von 15-20 km Länge. Vor der Waffenproduktion diente sie als Treibstofflager. Am 28. August 1943 kamen die ersten Häftlinge in das Konzentrationslager und räumten das Lager aus.
10.000 Häftlinge mussten das KZ selber errichten. Mittelbau-Dora war kein Vernichtungslager, sondern ein Arbeitslager. Viele Menschen starben aber an Erschöpfung und anfangs auch an mangelhaften hygienischen Zuständen. Später gab es dann auch eine Wäscherei, eine Kantine, eine Krankenstation und ein Krematorium zum Verbrennen der Leichen. Das verbesserte die Hygiene.
Im Oktober 1944 wurde das Hauptlager Dora in Dienst gestellt. Um das Hauptlager herum wurden anschließend fast 40 Außenlager errichtet. Das Lager hatte nicht nur die Waffenproduktion zum Zweck, sondern es wurden auch Zwangsarbeiter aus wirtschaftlichen Gründen an Firmen vermietet. Sämtliche Produktionsarbeiten spielten sich in den Stollen ab.
Das machte das Lager zu einem schwierigen Ziel für feindliche Angriffe.

Der im Stollen gelegene Bahnhof wurde für den Transport von Material und Häftlingen benutzt. Starben Häftlinge auf dem Weg ins Lager, wurden sie auf einem Scheiterhaufen unter freiem Himmel verbrannt.

Die Umstände im Lager waren brutal und unmenschlich. Häftlinge, die Sabotage betrieben haben, wurden hingerichtet. Die Häftlinge wurden nicht als Menschen angesehen, sondern nur als Arbeiter. Auf dem Appellplatz mussten die Häftlinge zwei bis acht Stunden pro Tag aufrecht und still stehen. Dies diente als Mittel der Erniedrigung und zum Zweck der Zählung der Häftlinge. Häftlinge wurden öffentlich hingerichtet, um zu zeigen, wer das Sagen hat und was passiert, wenn man sich nicht an die Regeln hält.

Im ehemaligen Häftlingslager 8 befanden sich das Krematorium, der Appellplatz, der Arrestzellenbau, die Baracken, ein Häftlingsbordell, das Lagerkino sowie das Magazin. Das Bordell und das Kino dienten der Belohnung. Der Arrestzellenbau war ein Gefängnis für die Häftlinge und in den Baracken wurden Möbel hergestellt. Der Appellplatz wurde nicht nur für das Appellstehen sonder auch für Veranstaltungen genutzt.

Das Lager war mit einem starkstromführenden Zaun umzäunt. Wer den Zaun berührte, starb an den Folgen des Stromschlages. Das Lager war zudem streng bewacht und ein Fluchtversuch war nahezu aussichtslos.
60000 Menschen aus 48 Ländern durchliefen das Lager in den 18 Monaten, in denen es in Betrieb war. Ein Drittel von Ihnen verstarb durch die unmenschlichen Arbeitsbedingungen. Am 11. April 1945 wurde das Lager „Dora“ von US-Truppen befreit. Später zerstörten Sowiet-Truppen den Komplex fast komplett. 1964 errichtete die DDR eine Gedenkstätte, die sich über die Jahre immer wieder umgestaltete. 1995 wurde die Gedenkstätte im Auftrag der Bundesrepublik Deutschland zu einem Museum mit einem Besucherzugang in den Stollen umgebaut.

Verfasser: Hannah Appeltauer, Giulia Path, Utku Oruc

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